| Pressemitteilung

Bewährtes in der bAV ausbauen - Experimente vermeiden

Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) begegnet Ideen zur Einrichtung eines zusätzlichen Durchführungsweges in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) kritisch. Nach diesen, von den Bundesministerien für Arbeit und Soziales sowie Finanzen veröffentlichten Gutachten, soll das bei Tarifauseinandersetzungen bewährte Modell der Sozialpartnerschaft auf die bAV übertragen werden.

„Ob Gewerkschaften und klein- und mittelständische Arbeitgeber (KMU) die erforderliche Expertise in der Altersvorsorge haben wie Versicherungsvermittler, wagen wir zu bezweifeln“, kommentiert BVK-Präsident Michael H. Heinz die Studienergebnisse. „Hier sollte die bAV mit ihren bereits fünf vorhandenen Durchführungswegen nicht noch durch zusätzliche Optionen wie das Sozialpartnerschaftsmodell verkompliziert werden. Das wird Irritationen auslösen und den bisherigen Weg mit einer Abdeckungsquote von 60 Prozent und über 15 Millionen Versorgungszusagen unnötig belasten. Schließlich könnte das von den Studien favorisierte Sozialpartnerschaftsmodell zu einer Umdeckungswelle mit Kapitalverlusten für die Arbeitnehmer führen. Auch verpflichtende Opting-out-Modelle für Arbeitnehmer, die diese Entwicklung fördern, sind abzulehnen.“

Der BVK spricht sich dafür aus, die Anreize in der bestehenden bAV auch für Geringverdiener zu erhöhen, beispielsweise indem die späteren bAV-Renten als Freibeträge im Fall einer Grundsicherung im Alter anerkannt werden. Auch eine Aufstockung der steuerlichen Förderung bis zu zehn Prozent der Beitragsbemessungsgrenze wäre eine weitere wichtige Voraussetzung, um die bAV attraktiver zu gestalten. Daneben wären weitere Haftungsfreistellungen für die KMU sinnvoll, wie sie heute schon bei Direktversicherungen bestehen.

„Auch Pläne zur weiteren Deckelung der Vergütung unseres Berufsstands sind kontraproduktiv“, so der BVK-Präsident. „Denn schließlich erfüllen Versicherungskaufleute eine eminent wichtige sozialpolitische Aufgabe. Die bAV ist für die Altersvorsorge zu wichtig, um mit ihr zu experimentieren.“