| Pressemitteilung

Ministerium diffamiert Versicherungsvermittler

Mit Betroffenheit und Empörung hat der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) erstellte und von der Bundesregierung herausgegebene Broschüre „Checkheft Altersvorsorge – Der Verbraucherleitfaden zum passgenauen Vertragsabschluss“ aufgenommen. In dieser Broschüre wird durch die Aussage „die finanziellen Anreize der Anbieter dürften nicht wenige Vermittler bei ihren Produktempfehlungen beeinflussen“ der ganze Berufsstand der Versicherungskaufleute mit der Unterstellung diffamiert, dass er Produkte allein abhängig von der Höhe seiner Provisionen und nicht im Kundeninteresse vermittelt.

„Diese Unterstellung ist einmalig und stellt eine Herabwürdigung der Versicherungskaufleute dar“, konstatiert BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Die Broschüre ignoriert zudem in ihrem rufschädigenden Charakter die Tatsache, dass die meisten deutschen Versicherungsvermittler so genannte Ausschließlichkeitsvertreter sind, die nur Produkte eines Versicherungsunternehmens anbieten. Daher haben die Versicherungskaufleute gar keine Möglichkeiten, nach der Höhe der Provisionen unterschiedlicher Unternehmen Produkte zu vermitteln.“

Nur als ein Nachkarten seitens des Ministeriums sehen es der BVK und die durch ihn vertretenen 40.000 Versicherungskaufleute, dass das „Checkheft Altersvorsorge“ zudem eine Offenlegung von Provisionssätzen propagiert. Denn das Veröffentlichen von Provisionen hatte im Gesetzgebungsverfahren zur Novellierung des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) schon 2007 keine Mehrheit erhalten.

Gerade das VVG und die mit ihm eingeführte Informationspflichtenverordnung gewährleisten umfangreiche Beratungs- und Dokumentationspflichten, die Versicherungsvermittler in ihrem täglichen Kundenkontakt aufbringen. Der BVK schätzt, dass diese neue Verordnung allein die Versicherungsvermittler jedes Jahr mit über einer halben Milliarde Euro belastet. „Von provisionsgesteuerter Vermittlung kann deshalb überhaupt keine Rede sein“, so BVK-Präsident Michael H. Heinz.

BVK-Pressemitteilung vom 29. April 2009