| Pressemitteilung

BVK-Leserbrief ans Handelsblatt zu „Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer“

Sehr gehrte Redaktion, 

im Artikel „Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer“ schildert ein ehemaliger Finanzvermittler Vertriebsmethoden, die wir als Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), der für rund 40.000 Versicherungsvermittler spricht, aufs Schärfste verurteilen. Dennoch müssen wir feststellen, dass Ihre Quelle nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist. Denn seit 2007 hat die Vermittlerbranche eine bisher beispiellose Folge von gesetzlichen Regulierungen erfahren: Von der Versicherungsvermittlerverordnung, die die Registrierung, Erlaubnis, Sachkunde und Berufshaftpflicht verbindlich für alle Versicherungsvermittler vorschreibt, über die Informationspflichtenverordnung, die Novellierung des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagenrechts bis zur Deckelung von Provisionen in der PKV und der Verlängerung von Stornohaftungszeiten sowie zum Honoraranlageberatungsgesetz – die Liste ist lang und ein Ende nicht absehbar.

 

Doch so verengend diese gesetzlichen Leitplanken für unseren Berufsstand der Versicherungs- und Bausparkaufleute sind, so schwarzweiß und schematisch lassen Sie über unsere Branche berichten. Dabei gaben sich die Mitglieder des BVK schon vor Jahren ein Leitbild, das sich am Kundenwohl und geschäftlicher Verantwortung orientiert. Vor zwei Jahren starteten wir außerdem eine Initiative für ehrbare Versicherungskaufleute und waren Mitbegründer des Vereins „Ehrbare Versicherungskaufleute e.V.“ (www.vevk.de), der seine Mitglieder auf einen Kodex von zehn Kaufmannstugenden verpflichtet. Er ist untrennbar mit den drei Bausteinen Qualifikation, Kaufmanns-Eigenschaft und Ethik verbunden.

 

Unsere Mitglieder sind deshalb primär den Interessen ihrer Kunden verpflichtet und verstehen das ihnen entgegengebrachte Vertrauen als Grundlage und Motivation ihres Handelns. Daraus resultiert auch ein Auftrag zur ständigen Weiterqualifizierung und Erweiterung der eigenen Kompetenzen, weil sich Versicherungsvermittler, die sich als ehrbare Kaufmänner und -frauen verstehen, nicht mit einmal erzielten Standards begnügen, sondern diese in einem selbstkritischen Prozess der Markt- und Produktentwicklung anpassen.

 

Deshalb gingen wir weiter und waren Mitinitiator der freiwilligen Weiterbildungsinitiative für Versicherungsvermittler (www.gutberaten.de), die alle in unserer Branche Tätigen dazu aufruft, sich ständig weiter zu qualifizieren und dies mit einem Punktesystem - ähnlich wie bei der Ärzteschaft - überprüfen wird.

 

Dies sind nur ein paar Beispiele für das verantwortliche Handeln unseres Berufsstandes. Weitere könnten wir Ihnen aufzählen, wie die extrem niedrige Beschwerdequote über Versicherungsvermittler beim Ombudsmann für Versicherungen und das unvergleichlich hohe Absicherungsniveau in Deutschland, für das nicht zuletzt wir als Versicherungsvermittler verantwortlich sind. Denn ohne unsere Arbeit hätten schließlich Millionen von Baufinanzierungen nicht stattgefunden, wären hunderttausende von Finanzierungen im klein- und mittelständischen Bereich nicht durchgeführt worden und hätten letztlich Millionen nicht die Altersvorsorge, die sie heute zur wohlhabendsten Rentnergeneration aller Zeiten in Deutschland machen.

 

Noch eine Bemerkung zum Schluss: Mit solcher einseitigen Berichterstattung ist weder der Qualität Ihrer Zeitung, noch einer guten Information Ihrer Leser gedient.

 

Zu einem Gespräch oder Interview über unseren Berufsstand, seine Aufgaben und Ziele, sein Selbstverständnis und sein Bekenntnis zu den Tugenden eines ehrbaren Kaufmanns stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Michael H. Heinz

Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute